Spirituelle Heilkunst
Wie die meisten ging ich das Thema „Heilen“ sehr intellektuell und mental an. Mein Interesse zielte darauf ab, anderen zu helfen bei gleichzeitiger Hoffnung, dass bei solch einer gutherzigen Tätigkeit das Schicksal mich mit eigener Krankheit verschonen würde. Das sage ich ganz ehrlich und weiss, das bei den meisten Heilern eine ähnliche Absicht unbewusst mitschwingt. Irgendwann dann stellte ich fest, dass es mit der Heilssamkeit mir selbst gegenüber nicht allzuweit her war und als Patient war ich für jeden Therapeuten eine harte Nuss. Das gleiche Phänomen konnte ich übrigens häufig auch bei anderen Heilern beobachten. Geben scheint uns leichter zu fallen, als anzunehmen. Es war also meine Lernaufgabe.
Um mehr über mich und meinen Körperorganismus, seine individuell zugeschnittenen Gesetzmäßigkeiten kennenzulernen, widmete ich mein Interesse der Lebensreformbewegung, die Ende des 19. Jahrhunderts ein grosses Hoch hatte. Dort fand ich wunderbare Erkenntnisse und hilfreiche Übungen. Vor allem wurde mir deutlich, dass es vier Hauptsäulen sind, auf denen unsere Gesundheit beruht:
- Atem (Geist)
- Drüsen (Seele)
- Ernährung (Körper)
- innere Harmonie durch Klang-und Vokalarbeit (Ich)
Auch meine Definition von Gesundheit änderte sich. Ich hatte sie rein körperbezogen, funktional betrachtet. Der Körper als Fahrzeug der Seele, dieser östliche Leitsatz war mir geläufig, ohne dass ich aber seine wirkliche Dimension erkannte. Alle Körperübungen gingen ursprünglich aus geistigen Übungen hervor. Sie waren dazu gedacht, alles zu beseitigen, was die Geistesübung und die spirituelle Entwicklung stören oder hemmen könnte. Körperübungen waren also nie auf die Funktion des Körpers an sich gerichtet. Sprich, ein Körpersymptom, das den geistigen Weg nicht hemmt, ist auch nicht behandlungsbedürftig. Priorität hatte einst also alleine die Lebensreise selbst, die Mission, das eigene Seelenziel. Alles andere wurde dem untergeordnet.
Meine Erfahrungen samt vielen hilfreichen Übungen habe ich in meiner Buchreihe „Spirituelle Heilkunst“ veröffentlicht. Da die meisten Übungen mit Klang und Musik verbunden sind, gibt es ergänzend zwei CS‘s dazu.